Great Dividing Ranch

Raus aus der Großstadt ist heute die Devise. Nach einem Stop im Shoppingcenter um den Kühlschrank wieder aufzufüllen geht es nach Norden. In der Stadtausfahrt staut es ein bisschen aber auf dem M1 Motorway geht es dann dreispurig flott in Richtung Newcastle. 100 km/h Schnitt oder so. Dann ein Schwenk nach Nordwesten auf die ganz neue M15 Richtung Singleton. Wir versuchen den Weekend Touristen aus Sydney an der Küste aus dem Weg zu gehen. Bei Kurri Kurri Schwenk ins Hunter Valley. Eine berühmte Weingegend aber für Österreicher nix furchtbar neues. Jetzt schreit das Auto nach Diesel und es gar nicht so einfach eine Tankstelle zu finden. Im Upper Hunter Valley gibt es Pferdezucht in (ganz) großem Stil. Unglaubliche Weiden, gigantische Holzzäune. Noch ein Stückchen weiter bis Sandy Hollow, überall grüne Weiden, sanfte Hügel, Farmland. In Sandy Hollow gibt es ganze 2 (!) Straßen im ganzen Ort mit ca. 100 Einwohnern. Verschlafener kleiner Campingplatz mit schattigen Bäumen und Pool-Pause.

Die Frau verirrt sich beim Frühstücksspaziergang während der Mann das Auto putzt (also nicht wirklich aber statt auf den Gipfel zu kommen bleibt sie im Dickicht stecken) Abfahrt, zuerst ein Stückchen zurück bis Denman, dann streng nach Norden über Muswellbrook nach Willow Tree. Stopover bei der Visitor Information. Netter Plausch und Kaffee mit Kuchen. Wir nehmen den Tourist Drive über Quirindi nach Tamworth. Pferdeland wohin man schaut. Teilweise riesige Estates und jede Menge Pferdeanhänger auf der Straße unterwegs. Heute ist Rodeo in Bendemeer, schon vorher haben wir kurz bei einem Reitturnier angehalten. In Tamworth ein kleiner Burgerlunch und Steakeinkauf. Sonntag mittags ist im Woolworth Hochbetrieb. In Bendemeer – einem kleinen Kaff – ein Heer von Pferdetransportern neben der Straße. Wir bleiben stehen und schauen beim Jungrindertreibe-Bewerb (Cutting) zu. Eine staubige Angelegenheit. Die Pferde sind die Gelassenheit pur. Da steigen 8 Stück einfach so hinten auf die Ladefläche von einem LKW und los geht’s. da führt sich keines auf. Riesige Pickups ziehen Anhänger für bis zu vier große Pferde. Auch Armindale ist eine recht große Stadt inklusive Uni und mehreren Schulen. Eine Mädchenschule hat auch ein „Equine Center“ dabei. Das wär was für die Frau gewesen. Campingplatz wunderschön gepflegt, grün aber es zieht ein kalter Wind auf mit dunklen Wolken am Himmel – sonst war es heute eigentlich wunderbar heiß. Abendregen heißt früh ins Bett und ordentlich ausschlafen.

Am Morgen noch ein paar Infos in der lokalen Information abfragen und dann geht es wieder in den Wald. Erste Station Wollomombi Gorge im Oxley Wild Reserve NP. Dort gibt es den zweithöchsten Wasserfall am Australischen Kontinent. Jetzt da es relativ trocken ist nur wenig Wasser. Aber auch hier gibt es Steilabbrüche wie in den Blue Mountains. Man kann brav ein paar Kilometer wandern. Bei Ebar schauen wir uns die gleichnamigen Fälle an. Über zwei Ebenen stürzt hier der Fluss in eine Schlucht, überall grün. Zwei Highlights haben wir ausgelassen, Dutton Trout und Cathedral Rock (schlechte Straßen). Das macht sich dann in Darrigo bei den Never Never Falls bezahlt. Ca. eine Stunde geht es den Regenwald steil bergab. Man kann hier hinter den Wasserfall reingehen – viele Fotos. Der Wald ist wie in Neuseeland. Dann geht die Bergstraße weiter runter an die Küste nach Coffs Harbour. Was für ein Wechsel, eine vierspurige Superautobahn nach Norden. Nur durch Coffs Harbour muss man durch, Umfahrungen sind hier noch nicht erfunden. Ca. 30 km nördlich Stop in Arrawarra. Luxus Big 4 Campingplatz mit Megasandstrand, Pool, Tennis, ….
Plus jede Menge (wilde) Känguruhs die zwischen den Autos ganz gemütlich fressen und auch scheißen. Der Pazifik ist herrlich warm. Aber richtig schwimmen geht nicht wegen der starken Strömung und den riesen Wellen am flachen Sandstrand (3m und höher). Wie ein Monsterwellenbad. Herrlich. Strandspaziergang bei den Fischern. Geil hier. Der Hunger ist groß und es ist gut, dass noch ein 700g Steak im Eiskasten ist. It`s BBQ-Time. Dieses Mal gibt es gegrillte Maiskolben dazu und drei Cockaburras die mitessen wollen und fast bis auf den Teller fliegen. Die lassen sich auch nicht verscheuchen. Ach ja ein paar Sandflies gibt es auch, aber wenn man nicht kratzt gehen die Dippel in einer halben Stunde wieder weg. In der Nacht gibt es einen Regenguss.

Am Morgen gibt es Känguruh-Kämpfe live zwei Meter vor dem Auto. Eine ganze Herde grast rund um die Camper. Heute gibt es eine Ausnahme – richtiges Restaurant Frühstück. Der 4,5 Stern Holidaypark hat natürlich auch ein full-licenced Restaurant dabei. Also ein richtiges Breaky heute mit Kaffee, Eiern, Toast. Der Highway bringt uns schnell nach Grafton. Bei Woodburn nehmen wir dann den Touristdrive nach Evans Head. Wieder lauter grausliche Beaches überall. Und es ist heiß. In Ballina wird zu Mittag gegessen und eingekauft bevor es den Strand entlang geht. Zuerst kommt Lennox Head mit Aussicht auf viele km Küste und Strände. Bei Byron Bay gibt’s es ein Lighthouse am östlichsten Zipfel von Australien. Da geht es steil rauf, Parkplätze sind Mangelware, viele Touristen. Man kann vom Lighthouse über viele Stufen runter an den Beach klettern. Da sich irgendwo über dem Pazifik grade wieder ein Zyklon zusammenbraut gibt es richtige Wellen und Brandung. Noch ein kurzer Sprint auf dem Highway nach Norden bis Hasting Point. Hier wohnen Pensionisten am Strand entlang. Heute ein 5 Stern Campingground mit Wasserspielplatz, MegaBBQ, Erwachsenenpool, Spa, Sauna, Massage, … rund um unsere Site lauter Palmen. Uahhhh – Pool, Spa, Liegestuhl und ein bisschen Lesen. Megaduschen. Thunfischsalat zum Abendessen, einmal Burger am Tag ist genug. PS: seit zwei Tagen gibt es neben der Straße Bananen und Zuckerrohrplantagen.

Wunderbar warmer Morgen unter Palmen aber mit bedecktem Himmel. Die Wellen kommen hoch an die Beaches. Und jetzt geht es einen Beach nach dem anderen nach Norden. Zuerst bis Tweed Heads und dann weiter nach Surfers Paradise. Das ist eine Stadt mit jeder Menge Hochhäusern – meist Hotels oder Appartments – direkt am Beach. Und der ist lange, genauso wie die Stadt. Da gibt es Casinos, Vergnügungsparks, und und und. Und gefühlte 50 McDonalds. Wir bleiben gleich beim Mermaids Beach (Südstrand) stehen für den notwendigen Strandspaziergang. Schwimmen ist heute verboten trotz Lifegard. Die Wellen sind einfach zu hoch. Es gibt eine Cyclonwarnung Stufe 1 für die nächsten Tage, von Nordosten zieht ein Tiefdruckgebiet heran. Es soll in den nächsten 2-3 Tagen ca. 300mm Regen geben. In Cairns gab es jüngst einen halben Meter Regen (=500 l pro m2) an einem (!) Tag. In manchen Gebieten Australiens regnet es in 5 Jahren nicht so viel. Surfers Paradise zieht sich über viele viele Ampeln in die Länge. Raus auf den Highway und die nächste Challenge meistern. Allen Tollroads in Brisbane ausweichen. Es geht sehr flott auf der M1 und dann auf der M3 teilweise in 4-5 Spuren bis ins City Center. Mit kartenlesender Beifahrerin dann geschickt die richtige Ausweichs-Ausfahrtsstraße erwischen und nach ca. 1 Stunde ist man im Norden wieder draußen. Nach Redcliff gibt’s einen Wolkenbruch, die Aussies fahren unbeirrt voll ihre 110 km/h weiter obwohl fast Null-Sicht herrscht. Bei einer Aus/Einfahrt knallt auch prompt ein PKW in einen riesen Truck hinein – irgendwie seitlich zwischen Zugmaschine und Aufleger/Anhänger. Komische Stellung. Aber wir sind nach einem kleinen Picknick in einer Restarea kurz nach Brisbane frisch und munter. Wir entscheiden uns gleich den ersten Ort der SunshineCoast anzusteuern – Caloundra. Nette Visitor Info, wir sollten wegen dem Sturm in den nächsten zwei Tagen eher nicht zu weit nach Norden fahren. Schöner, superneuer (Australiens derzeit neuerster) Campingplatz mit Internetverbindung. Stadtspaziergang mit angenehmen Cafe – super free wifi – und der nächste Regenguss. Apropos eine Stunde Zeitumstellung in Queensland (eine zurück). Wieder mal ein bisschen Wäsche waschen.


Mehr und größere Photos aus New South Wales gibts hier.

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Last Updated: 2017-08-07