Blue Mountains & Sydney

Ein guter Morgen beginnt mit einem Tankstopp. Und dann geht’s los nach Oberon. über eine kleine Bundesstraße, die an manchen Stellen schon bessere Tage gesehen hat geht es dahin. Teilweise recht kurvig, aber kein Verkehr. Wir sind hier weit und breit die einzigen Touristen. Tote Wombats neben der Straße und eine sehr lebendige schwarze Schlange. In Oberon geht es zuerst ins Visitor Center um Infos über die nahen Caves zu holen. Kurzer Stopp am Damm, der einen kleinen See aufstaut. Ca. 30 km weiter liegen die Jenolan Caves. Die letzten 2-3 km davor bestehen aber aus einer extrem steilen und engen Bergstraße. Teilweise geht’s wirklich nur im Schritttempo um die Kurven. Jetzt die Qual der Wahl, welche Tour durch welche der Höhlen. Die Auswahl ist riesig: Hier gibt es mehr als 24 km Untergrund. Wir entscheiden uns für die Lukastour. 90 Minuten lang und über 910 Stufen! Superschön ausgebautes und beleuchtetes Höhlensystem. Vor 20 Jahren, als ich schon mal hier war, war das einfach, jetzt ist es ein Touristenmagnet. Trotzdem, die Tour ist gut gemacht und die Views entsprechend toll. An einem kleinen See gibt es nachher noch einige riesige Eidechsen zu sehen die sich sonnen. Dann geht es flott weiter, naja die ersten 8 km auf einer echt engen Gebirgsstraße. Wir sind jetzt aber auf der Great Dividing Range, oben drauf immer so über 1000 m Seehöhe. In Blackheath fahren wir zum ersten Blue Mountain Lookout dem Goverts Leap. Ein Wow-Ausblick. Klassisches Photomotiv. Dann zum vorreservierten Campingground ein paar km weiter. Wir sind knapp 100 km außerhalb von Sydney. Hier wimmelt es jetzt von Touristen, die Gegend ist voll. Ohne Reservierung geht nix. Gut dann rufen wir auch gleich den nächsten Campingplatz in Sydney an und bestellen für den nächsten Tag. Nette Dusche. Und lustige Aussichten – ein paar Nachbarn sind sichtlich mit ihrem camping-equipment noch nicht so vertraut und brauchen ewig, bis alles richtig aufgestellt ist und sie sich den angenehmen Seiten des Campierens widmen können. Am BBQ gibt es Gedränge, aber auch nette Gespräche mit Dänen und Deutschen. Diese Angus Steaks werden immer besser.

Der Tag des Marschierens. Gleich nach dem Frühstück geht es zur Seilbahnstation bei den 3 Sisters. Hitop muss auf den Busparkplatz, das Parkdeck (!) wäre zu niedrig. Alles noch leer (sperrt erst um 9 Uhr auf). Daher Wanderung zu den diversen Lookouts. Viele Stufen am Steilabbruch der Blue Mountains. Fotos im morgendlichen Gegenlicht. Als wir wieder zum Parkplatz zurückkommen, herrscht schon voller Betrieb, die ersten Busse kommen an. Also weg hier. Zuerst ein Stückchen nach Osten. Enge Straßen und ein Lookout nach dem anderen. Irre Ausblicke hinunter in die Schluchten (wie sind hier auf über 1000 m) und die bewaldeten Täler. Alles grün. Was für ein Gegensatz zu WA. Zwei Lookouts sind gesperrt, hier hat es gebrannt. Dann zum Echo Point – dem Lookout schlechthin. Touristenmassen. Dafür schenkt uns Jemand sein Parkticket. Ja so freundlich ist man hier, wer seine Parkzeit nicht ausnützt, schenkt das Ticket weiter. Der Lookout ist toll in zwei Etagen ausgebaut um die Menge von Aussichtswilligen zu bewältigen. Ein Stück weiter sind die Leura Cascades, die wir mit einem Mittagspicknick verbinden. Hier könnte man ewig wandern gehen. Dann noch Gordon Falls und Subline Point – der letzte ist eher einsam. überall Wahnsinns-Ausblicke und meist geht es senkrecht 200+ Meter runter.
Jetzt ein paar km weiter zu den Wentworth Falls. Hier kann man under-cliff also in den überhängenden Steilwänden runter zu den Wasserfällen wandern. Absolut spektakulär. Leider schon ein bißl wenig Zeit aber es reicht noch immer für 1 gute Stunde Kletterei. Super Aussicht – wieder! Und jetzt kommt der komplizierte Teil für heute –mit dem Auto zur Stoßzeit quer durch Sydney und dem Anspruch, die Toll-Roads zu vermeiden. Erster Stau bei Penrith – viele Ampeln. Dann geht es wieder flotter auf der A44 dahin. Nach Paranotta müssen wir auf die A3 wechseln. Nur dort gibt es keine Auffahrt, mit einem kleinen Umweg geht’s dann aber doch. Und jetzt Stau! 30 Minuten für einen geschätzten km. Mühsam, heiß, drei Spuren stehen durch die Außenbezirke Richtung Norden. Endlich geht’s dann weiter. Wir kommen gut am Campingplatz an. Riesiges Areal, wie ein Flughafen. Puh – duschen. Abendlicher Shopping-Spaziergang – zu Fuß! – und Essen (Sushi zum Diskontpreis). Und dann ein bisschen ausschlafen in einer angenehm warmen Nacht. Schlafen !!!

Nach dem Frühstück geht es mit dem Bus, der gleich am Campingplatz hält, von Mona Vale ins ca. 13 km südliche Manly. Fast eine kleine Stadtrundfahrt. Die Fähre bringt uns dann nach Downtown Sydney zum Circular Quay. Wir marschieren hinüber zum Goveners House, der kommt gerade mit seinem Dienstauto raus und winkt. Spontan schaun wir uns das näher an und machen dann eine Gratisführung mit (vorher aber Passkontrolle!) Interessante Geschichtsstunde, netter, lockerer Guide – im Anzug. Ganz toller Garten mitten im Botanischen Garten gelegen. Zu Mittag ist es richtig warm!. Alle aus den Büros stürmen die Foodcourts. Aber zuerst müssen Ansichtskarten her. Auch zwei nette T-Shirts gefunden im Giftshop. So crowded! Schnell einen Sandwich erstanden und dann im Schatten zwischen vielen hungrigen Büroleuten verdrückt. Raus hier. Im Botanischen Garten ist es angenehmer, da gibt es mal einen schönen Cappucino unter den schattigen Bäumen. Zeit zum Schreiben der Ansichtskarten, dann am Wasser zur Oper spazieren. Jetzt suchen wir ein Postamt um Briefmarken zu kaufen. Gar nicht so einfach, aber im Mariott Hotel werden wir fündig. Puh eine Marke nach Europa kostet 2,75 A$, ein teurer Spaß. Aber dafür hoffentlich flott in Europa. Durch The Rocks geht es zum Observatory Hill und dann runter nach Darling Harbour. Der wird auch immer mehr zugebaut. Erschreckend viele neue Wolkenkratzer. Jetzt ist schon alles zugestellt. Sehr sehr busy, alles voll mit Touristen. Um nicht wieder quer durch den Businessdistrict marschieren zu müssen, entschließen wir uns einfach die Fähre bis zum Circular Quay zu nehmen = eine halbe Stunde Hafenrundfahrt unter der Harbour Bridge unten durch. Die wird gerade neu gestrichen. Dann Umsteigen zur Fähre nach Manly. Gerade legt ein großes Kreuzfahrtschiff ab und manövriert vorsichtig Richtung Pazifik als ein Starkregen niedergeht.
Sicht plötzlich nur noch ein paar Meter. Nur der Captain der Fähre kennt den Weg wahrscheinlich eh blind. Wir holen den Ozeanriesen fast ein. Als wir in Manly aussteigen hat der Regenschauer gerade das Wharf erreicht. Nix mit „wir suchen jetzt die Busstation“. Es schüttet – und wie. Dafür Zeit für einen Burger zum Abendessen. Jede Menge vom Regen am Strand gebadete Jugendliche laufen jetzt hier ein. Wie beim Wet T-Shirt Contest schauen die aus. Keine Ahnung, wie sie es geschafft haben, dass die Smartphones trockengeblieben sind. Der Regen ist aber bald wieder vorüber und in 20 Minuten fährt unser Bus raus nach Mona Vale, mit geschätzten dreißig 13-15-Jährigen, das ist richtig laut. Es ist jetzt schon stockfinster, hoffentlich stiegen wir bei der richtigen Station wieder aus. Müde geht’s ins Bett.


Mehr und größere Photos von den Blue Mountains und Sydney gibts hier.

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Last Updated: 2017-08-07