Morgens werden zuerst die Ansichtskarten zur Post gebracht (die dann trotzdem über 3 Wochen bis Wien brauchen) und dann nehmen wir die Fähre von Okiato nach Opua und gehen in Paihia ein bisschen einkaufen. Heute sind viele zusätzliche Stände aufgebaut, weil ein großes Kreuzfahrtschiff in der Bay ankert. Nicht weit entfernt ein kurzer Stop bei den Haruru Falls und noch ein Stück weiter bis nach Kerikeri. Hier steht das älteste neuseeländische Steinhaus (1836). Brücke und Straße, die noch vor 7 Jahren direkt am Haus vorbeigeführt haben, stehen dafür nicht mehr – die neue Umfahrungsstraße wurde an andere Stelle gebaut und das alte Haus kommt jetzt in der wundervollen Kulisse mit Wiese und Fluss noch viel besser zur Geltung. In Kerikeri gönnen wir uns einen traditionellen Lunch mit Sushi und Quarter Pounder. Ein paar km nördlich machen wir einen Abstecher entlang des Whangaroa Harbour und dann einen Coffeebreak in Whangaroa gleich beim Fishermens/Gamefishing Club. Hai, Tuna, … alles was „Mann“ so fischen kann in diesen Breiten. Ein Stück den Inlandshighway weiter beginnt es gerade zu regnen, als wir wieder an die Küste = Beach kommen. Sonne und gleichzeitig Regen, aber gottseidank nur ein kurzer Schauer. Nach Taipa biegen wir zur Karikari Peninsula ab, wo wir uns auch eine Cabin für die nächsten zwei Tage reserviert haben. Ganz am Ende der Halbinsel liegt die Matai Bay. Zwei herrliche Buchten und auch ein DOC-Campground ist hier. Strandspaziergang. In Whatuwhiwhi (der Ort mit gleich 3 Fragewörtern im Namen) beziehen wir unser Quartier mit Beachblick. Auch wunderbar zum Wäschewaschen und auf dem Deck vor der Cabin am späten Nachmittag den Sonnenschein geniessen und Schwimmen gehen.
Heute soll es an die Nordspitze von Neuseeland gehen, ans Cape Reinga, dort wo sich die Tasman Sea mit dem Pazifischen Ozean trifft. Nur der Wettergott hat anscheinend etwas dagegen. Gleich nach dem Frühstück fängt es an zu regnen. Wir fahren im trotzdem los, aber der Regen wird immer stärker. Im Radio heißt es für das Northland Showers und Flash Floodings. Wir erleben zweiteres. Aber egal - weiter nach Norden. Bis an die Spitze sind es ca. 130 km und einmal bleiben wir sogar stehen weil es so stark schüttet. Und einmal weil wir in einer Schafherde, die auch den Highway benutzt, steckenbleiben. Als Auto wird man nicht wirklich ernst genommen, da hat der Schäferhund deutlichmehr Autorität: einmal „wuff“ gemacht und sie rennen weiter. Oben angekommen tropft es nur mehr. Glück muss man haben. Das Cape Reinga ist eigentlich nur ein kleiner Felsen neben einem Leuchtturm. Viel spektakulärer ist die daneben liegende Bucht mit dem Cape Maria van Diemen.
Der Himmel ist immer noch ziemlich schwarz darum gehen wir nur etwa eine halbe Stunde einen Grad entlang um besser in die Bucht sehen zu können. Super Aussicht! Auf dem Rückweg machen wie einen Abstecher an die hohen Te Paki Giant Sanddunes. Und die sind wirklich gigantisch. Der Aufstieg ist auch nicht ohne – steil! Hier kann man auch Sandboarden. Fast wie am Mond, echt spektakulär. Weiter auf dem Weg in den Süden beginnt es wieder zu schütten. Wir machen mal einen späten Lunchbreak (15 Uhr) und später einen kurzen Offroad Abstecher zum Rarawa Beach. Hier ist sonst niemand, naja es regnet ja auch. Für den Besuch der Kauri Gum Digger Fields kommen wir gerade zu spät, die schließen pünktlich um 17 Uhr. Dafür geht sich der 90 Miles Beach bei Waipapakauri aus, den kann man nicht zusperren. Jetzt wieder herrlicher Sonnenschein und ein kurzer Drive (4 WD sei dank) direkt am breiten Strand. Super Beach. Etwas südlicher wird in Kaitaia noch einmal geshopped (Steaks). Dann ab nach Hause, der Grill wartet.
Neue Startbestzeit, schon um 9 Uhr geht es los. Sonne, keine Wolke, heiß. Wir jagen schnell noch für einen Tankstop nach Kaitaia und dann geht’s stramm nach Süden. Bei Ahipara verfahren wir uns ein bisschen, landen dabei aber auf einem herrlichen Aussichtspunkt. Jetzt geht es auch mal landeinwärts, an unzähligen Farmen (Rinder und Schafe wohnen hier, auch viele Pferde) vorbei kurven wir zwischen grünen Wiesen und kleinen Wäldern umher. Viele Kurven! Bergauf und bergab. Gegen Mittag erreichen wir die Fähre bei Kohukohu über den Hokianga Harbour, hier mündet der Waiho River. Wai heisst übrigens auf Maori Wasser, darum kommt das auch in sooo vielen Ortsnamen vor. Wir müssen ca. eine halbe Stunde auf die Überfahrt warten. Die Fähre ist voll bis obenhin. Für die halbstündige Überfahrt löhnt man übrigens 18 NZ$. Am anderen Ende wartet Rawene und es geht zurück Richtung Meer. In Omapere findet der Luchstop bei einer i-Site keine 10m vom Beach entfernt statt. Unsere gestrigen Einkäufe werden gegessen und ein paar frische Lebensmittel in einer Grocery eingekauft. Jetzt folgt der Waipoua Kauri Wald. Ca. 20km dichter Wald, unendlich viele enge Kurven bei Tempo 30-50 km/h. Zwischen dem Dschungel sieht man immer wieder große Kauris aufragen. Hier werden wir morgen wandern gehen. Ein bisschen südlich, kurz vor Kaiho wartet der 4*+ Campingplatz ganz alleine am Fluß gelegen, wo wir am Nachmittag in der Wiese direkt am Fluss sonnenbaden und Zeitung lesen. Zum Abendessen gibt es die letzten Erdäpfel aus Auckland, Bier, Saucen, Früchte alles sehr (!) entspannt.
10 Stunden Dauerschlaf – gähn. In der Früh ist es recht frisch, daher Frühstück dieses Mal inside. Heute sind die Kauris dran – keine Gnade. Wir fahren in den Waipoua Forrest. Zuerst gleich auf einen Outlook steil und unsealed den Berg rauf. Heute sind wir hier die ersten. Hier steht auch ein 1979 gepflanzter Kauri – noch sehr klein. Nächster Stop beim Visitor Center, ein bisschen was über die Geschichte lesen, Kaffee trinken und T-Shirts kaufen. Beim Wegfahren muss ich auf der einspurigen Zufahrtsstraße dem Gegenverkehr Platz machen und mächtig zurückschieben, in einem großen 4WD gar nicht so einfach. Dann geht’s zum größten Kauri „Tane Mahute“ mit über 16m Stammumfang, der Stamm hat 250m3 Holzvolumen. Gigantisch. Ein Stück weiter südlich gibt es einige Wanderwege, zum zweitgrößten Kauri „Te Matua Ngahere“ = Vater des Waldes, zu den „4 Sisters“, zu „The Cathederal“ und zu „Yakas“ dem 7. größten Kauri, an dem man ganz rangehen kann , sehr sehr beeindruckend.
Die größten Kauris sind ca. 2000 (!) Jahre alt. Nach zwei Stunden walk werden zuerst die Schuhe desinfiziert (Ranger hält Wache) und dann eine Fruchtjause eingeworfen. Jetzt geht es ca. 70km nach Süden, raus aus dem Wald zum Baylys Beach. Ein Megastrand, geparkt wird standesgemäß am Beach neben den Pickups der Surfer. Spaziergang bei einsetzender Flut, der Strand ist endlos, die Brandung ganz schön hoch und es geht eine angenehme Brise. Beim Wegfahren noch ein kurzes Strandrace, aber durch die Flut ist der Strand jetzt nicht mehr sehr breit und das Risiko mit dem doch fremden Auto stecken zu bleiben zu groß. Schon das Umdrehen ist trotz Allrad ein kleines Abenteuer ohne im Sand stecken zu bleiben. Jetzt nach Dargaville zum einkaufen. Die einzige große Stadt weit und breit mit Supermarkt. Supermarkt bedeutet Steaks! Daheim müssen dann gleich 60 dag herrliches Rindfleisch auf den Grill, dazu frischen Salat und Paradeiser, Bier (VB) darf natürlich auch nicht fehlen. Mmmhhhh. Nach einer erfrischenden Dusche ein wenig ausruhen. Heute geht es noch zum Night-Walk in den „Dschungel“, nur die blöden kleinen Stechmücken sind lästig. Der dunkle Kauri Wald ist mystisch, aber die Kiwis bleiben trotz zwei Stunden Suche gut versteckt. Mittlerweile ist der ehemalige Geheimtipp offenbar schon sehr bekannt - außer uns laufen auch noch andere Gruppen im finsteren Wald herum. Für die Kiwis wohl zu busy. Immerhin finden wir ein paar riesenheuschrecken-spinnenähnliche Wetas, Glühwürmchen, ein Possum und jede Menge Aale (auch im Fluss gleich beim Campground – und die Glühwürmchen unter der Brücke sind auch noch alle da…).
Heute racen wir zurück in die Großstadt. Nur ein kurzer Tankstop in Dargaville und dann mal einen guten Rutsch bis Matakohe. Dort gibt es ein großes und mit viel Liebe konzipiertes Kauri Museum. Der größte je bekannte Kauribaum hatte 8.5m Durchmesser, das ist unwahrscheinlich groß. Hier gibt es auch ein historisches Sägewerk und jede Menge Tools zu bestaunen. Für Kauris braucht man schon entsprechendes Gerät. Mindestens zwei Stunden sollte man hier schon einplanen, es ist den Eintritt von 25 NZ$ jedenfalls wert. Über Brynderwyn geht es dann weiter scharf nach Süden den Kaipara Harbour entlang. Schon nahe bei Auckland machen wir in Muriwai Beach späten Lunch. Ganz viele Aucklander scheinen hier einen Sommertag am Beach zu geniessen. (Logisch, es ist auch Samstag und angeblich das erste echt schöne, heisse Wochenende in diesem Sommer.) Über den Klippen gibt es eine Gannet-Kolonie. Toll zum Zuschauen, aber es stinkt gigantisch vom Felsen. Über die Waitakere Ranges geht es mit einem kleinen Umweg rein nach Auckland. Nicht nur das Visitor Center wird hier trotz Weekend und Sonnenschein beinhart um 5pm zugesperrt, sondern gleich auch die WCs. In Auckland erwartet uns dann ein MegaBBQ unseres Landlords. T-Bones, Rumpsteaks, Bratkartoffel, gegrillte Tomaten, Feta, selbstgemachte Kräuterbutter, Bier, Wein und von allem Unmengen. Großes Familienabendessen. Nur der Grill muß zuerst einmal entrostet werden. Sehr langer Abend.