Murray River

Wieder alles einpacken bei heute von Beginn an schönem Wetter. Kurzes Frühstück im Food Court und dann mit dem Taxi zur Rental Station. Wir werden gleich bedient, auch der Papierkram ist schnell erledigt. Dann lassen wir uns Zeit und räumen das Auto schon mal gezielt ein. Das allererste Mal, dass unser Hitop einen Dieselmotor hat. Weil wir so weit fahren wollen… Dann geht’s los in den Linksverkehr, einmal quer durch Adelaide und dann Richtung Südost auf dem Motorway M1 durch die Hügel rund um Adelaide. Klappt aber gut und so geht es die 80 km bis Murray Bridge gleich in einem Rutsch. Und dort wird gleich mal richtig eingekauft, so ca. 1,5 Stunden - inkl. einem geschenktem Sonnenhut im Bottle-Shop. Wir schauen wohl noch seeehr weiss aus. Dann ist alles Notwendige im Camper. Jetzt suchen wir einen Campingplatz. Der erste ist „under new management“ und eine halbe Baustelle. Der zweite am anderen Ende der Stadt gleich am Fluss ist nett. Und ziemlich leer und wir können uns den Platz aussuchen. Schön viel grünes Gras. Jetzt erst Imbiss mit Thunfisch, Mais, … dann ein wenig Routenplanung für die nächsten Tage. Es gibt hier einige mögliche Wege nach Osten, nicht wie in WA nur einen Highway. Dann eine Rundwanderung durch die Wetlands. Viele Vögel, der Fluss hat viel Wasser, fließt aber ganz, ganz langsam. Alles grün am Fluss, die Weiden in den Hügel sind dagegen ganz schön ausgetrocknet. So und jetzt wird mal ein saftiges Steak auf den riesen BBQ geworfen + Erdäpfel + Zwiebel + Salat + Bierchen. Hätte nicht gedacht, dass wir das wegputzen. Eine schöne heiße Dusche und ab ins Bett.

Heute gibt es Bananen-Müsli-Flakes-Frühstück. Alle Früchte müssen weg, weil wir in eine Fruit Fly Exclusion Zone fahren werden. Es ist noch recht frisch in der Früh. Aufbruch um 9 Uhr, gar nicht schlecht für die erste Nacht. über Karoonda geht es nordöstlich. Bei Alawoona gibt es den Quarantene Stop. Alles Gemüse wird schnell aufgegessen. Loxton ist eigentlich eine Enttäuschung, drum fahren wir nach einem kurzen Stop weiter nach Berri. Dort ist es nett, am Flussufer neben dem visitor center gibt’s auch gleich ein nettes Cafe für eine Mittagsrast. Auch den Aussichtsturm = alter Wasserturm erklimmen wir. Nach 20 km liegt Renmark. Sehr nett, auch zum Einkaufen. Der Big4 Campingplatz ist super. Direkt am Fluss gelegen, aller Luxus, Pool, Spa, … Einmal ins warme Spa-Wasser. Heute ist es auch richtig warm. Am Abend grillen und Rotwein am Wasser. Schön warm bis die Mücken kommen.

Es ist frisch am Morgen, aber die Sonne wärmt schon bald. Nach dem Frühstück schauen wir uns die Brücke an, die hier für große Schiffe auch geöffnet werden kann. Gleich daneben gibt es auch eine Schleuse (Lock #5). Der Murray wurde mit Hilfe einer ganzen Reihe von Schleusen schiffbar gemacht. In der trockenen Zeit war es trotzdem nicht überall tief genug – im oberen Teil musste die Schiffahrt früher immer wieder mehrmonatige Pausen einlegen. Das Murray-System ist mit seinen ca. 2500 km der größte Fluss down-under. Heute wird viel Wasser zur Bewässerung abgezapft. Entlang des Flusses gibt es riesige Weingärten, Obstplantagen, Oliven, Mandeln, … Von Renmark geht es mal 140 km den Highway #20 gerade aus nach Mildura, wirklich eine große Stadt mit viel Infrastruktur. Wir sind jetzt in Victoria. Zum Lunch gibt es auch einen netten Angus Burger – und den ersten Tankstopp. Ich erwische die LKW Dieselzapfsäule. Die pumpt so schnell, dass ein bisschen überläuft. Das Auto ist angenehm sparsam trotz 3l Dieselmotor und 2,8m Höhe. Weiter nach Euston – das liegt jetzt in NSW und ein paar km in Robinvale sind wir wieder in Victoria. Nördlich des Murray ist NSW, südlich Vic. Und weil es so einfach war, waren das auch gleich 3 Zeitzonen in nur 150 km Autofahrt. Teilweise sind das 45 min Unterschiede! Weiter geht es nach Swan Hill. Größere Stadt mit allem was das Herz begehrt. Unmengen Vögel tummeln sich, ganze Schwärme von Kakadus (Little Corella). Shopping bei Coles, heute Abend gibt’s Thunfischsalat, aber für morgen sind schon Riesensteaks im Kühler. Schöner warmer Pool. Entspannter Abend am Fluss – wieder erste Reihe fußfrei.

Heute geht es den ganzen Tag an der Grenze von Victoria und New South Wales entlang. Schon in der Früh ist es richtig warm, es wird heute in den hohen 30 Grad Bereich gehen. Wir fahren durch schnell wechselndes Farmland. Rinder, Schafe, Felder, Wein, Obst, trocken ist es trotzdem fast überall. Immer wieder Kanäle die Wasser verteilen. Seit ein paar Jahren gibt es ein übergeordnetes Murray River Water Management. Wasser ist hier alles. Nach 140 km kommen wir in Echuca an. Einst war das ein Hauptumschlagplatz für Waren, vor allem für Wolle, die über den Fluss zusammengebracht wurde und von hier mit der Eisenbahn Richtung Melbourne weitertransportiert wurde. Und in die andere Richtung musste sowieso alles, was die Siedler und Farmer benötigten, aus England bzw. Melbourne herangeschafft werden. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhundert war hier ein riesen Hafen. Jetzt ist daraus ein tolles Museum geworden. Auch eine der Steam-Engines ist als Demo noch in Betrieb. Bissl pervers wenn bei fast 40 Grad eingeheizt wird. Heute gibt es hier immer noch einen Hafen für Hausboote und Ausflugsdampfer am Fluss. Einige der alten Schiffe sind renoviert worden und noch immer in Betrieb. Die Wasserpolizei verwendet lieber was Modernes, Schnelles sowie Jetskis. Lunchbreak – klimatisiert.
Auf der Straße fahren dauernd Hänger mit kleinen Rennboten herum. Irgendwo ein Rennen hier am Wochenende. Auch der Bierwagen gezogen von 4 riesigen Clysdale-Pferden findet Bewunderer (später sehen wir auch den toll lackierten Riesen-LKW, mit dem Pferde und Wagen angereist sind, auf einem Parkplatz) Es geht weiter den Fluss bergauf Richtung Osten. Hier gibt es keine ausländischen Touristen, wirklich keine. Immer wieder Seen und an einem laufen wir dann auch ein. Lake Mulwala liegt gerade an der Grenze zwischen NSW und Vic. Wir campen auf der nördlichen Seite (NSW). Campsite mit Blick auf den See der einen Wald geflutet hat. Teilweise stehen abgestorbene Baumriesen noch. Schwimmen ist angeblich gefährlich. Dafür gibt’s den Pool. Lesen im Schatten. Erst um 19 Uhr, als die Sonne langsam an Kraft verliert, kommt das BBQ mit Riesensteaks. Hab mir einen kräftigen Sonnenbrand auf ein paar Zehen geholt (Blasen). Als es finster wird genießen wir die Sterne des Südhimmels in der warmen Luft und naschen Weintrauben.

Schön warm am Morgen, um 7 Uhr sicher schon 25 Grad. Ich muss Tagebuch schreiben während Ingrid einen Spaziergang macht. Aufbruch nach Osten, die erste Etappe nach Wodonga geht flott und eben dahin. Landwirtschaftsgürtel halt. Dann wird geschoppt, getankt und die Information gesucht. Viel los hier am Samstag Mittag, inklusive einem kleinen Stau und einer Ehrenrunde bis wir einen Parkplatz finden. Am Lake Hume entlang suchen wir den Abschneider hinunter nach Omeo. In Eskdale Mittagspicknick im herrlichen Schatten in einem süßen Dorf. Sauheiß. Jetzt geht’s in die Berge. Der Omeo Highway wird immer mehr zu einer richtigen Bergstraße. Teilweise nur 25-30 km/h durch enge Kurven, steile Abbrüche, alles ohne Leitschienen. Dafür Null Verkehr. Der Camper tut sich schon schwer, aber der Diesel packt es brav. Mehr als 2 Stunden kurven wir durch Wald auf ca. 1400 m Höhe hinauf. Einmal verhängt sich ein Ast im Unterboden und wir schleifen ihn ein paar km mit weil man nirgends stehen bleiben kann. Fahren = Arbeit. Endlich in Omeo angekommen. Jetzt geht’s nach Westen und dann wieder nach Norden in die Skigebiete. Zuerst Dinner Plains und dann Mt. Hotham. Der Mt. Hotham ist 1861 m hoch. Da gibt es ein richtiges Skiresort mit einigen Liften. Und das perverse ist, die Straße geht mehr oder weniger über den Gipfel, also direkt zu den Bergstationen der Lifte. Ist auch der höchste Pass in ganz Australien. Hier ist es angenehm heute, nicht so extrem heiß. Aber es ist schon spät und wir müssen uns beeilen. Hier oben hat es vor ein paar Jahren kräftig gebrannt, Wälder voll mit toten Bäumen. Jetzt geht’s runter und das ist hier wirklich steil! In Bright sind wir schon late-arrivals. Der Campingplatz liegt nett am Oven-River. Kleiner Spaziergang, dann BBQ mit vielen Gelsen. Müde, eine angenehm kühle Nacht.


Mehr und größere Photos vom Murray River gibts hier.

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Last Updated: 2017-08-07